Zeitraffervideo Bahnhofsumfeld Perspektive von oben
Zeitraffervideo Bahnhofsumfeld Perspektive von Kreuzung
Zeitraffervideo Bahnhofsumfeld Perspektive von hinten
Städtebauliche Gestaltung
Das Bahnhofsumfeld der Stadt Frankenberg soll im Rahmen der Neugestaltung des Stadtkerns modernisiert werden.
In den vorbereitenden Untersuchungen zum Rahmenplan für das Sanierungsgebiet III „Bahnhofstraße“ wurden die Defizite im Bereich des Bahnhofsumfeldes herausgearbeitet und in der Projetskizze der Stadt Frankenberg vom 19.04.2013 wie folgt dargestellt.
Das historische Empfangsgebäude ist als Kulturdenkmal im Sinne des §2 Absatz 1 des Hessischen Denkmalschutzgesetzes eingestuft und ist sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Die Nebengebäude befinden sich in einem sanierungsbedürftigen bis abbruchreifen Zustand.
Der Bahnhofsvorplatz ist ungeordnet und ohne Aufenthaltsqualität. Er wird derzeit sowohl als Bushaltestelle, als Taxiparkplatz, als PR-Parkplatz und zum „wilden“ Parken genutzt. Es fehlen ausreichend Wartehallen insbesondere für die in der Mittagszeit starke Frequenz durch Schüler aus den naheliegenden Schulen.
Das Bahnhofsumfeld Frankenberg stellt sich in weiten Teilen als Brachfläche dar. Die Aufgabenstellung, die sich aus diesen Defiziten ergibt, wird im Rahmenplan wie folgt formuliert:
„Der Bahnhofsvorplatz und das Bahnhofsumfeld mit den bestehenden Bushaltestellen stellen sich aus heutiger Sicht als unzeitgemäß dar. Für einen attraktiven, öffentlichen Personenverkehr könnte der Bahnhofsvorplatz durch die Neuanlage eines Zentralen Omnibusbahnhofes ZOB umgestaltet werden.
Dieser würde die Erschließung des öffentlichen Personenverkehrs direkt vom Bahnhof aus gewährleisten und dabei die Attraktivität des ÖPNV bei sicherer, störungsfreier und einfacher Erreichbarkeit des Bahnhofes und des Busverkehrs erleichtern.“
Dies beinhaltet auch die Entwicklung von P & R-, B & R- und K & R-Flächen in ausreichendem Maße.
Entwurfserläuterung
Das Konzept für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes in Frankenberg sieht eine Zonierung in unterschiedliche Nutzungsbereiche vor. Inhalt ist zum einen der Ausbau des Bahnhofsumfeldes sowie die Modernisierung bzw. Umnutzung des Empfangsgebäudes. Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Gestaltung des Bahnhofsumfeldes und Zonierung in folgende Funktionsbereiche: Kiss & Ride-Anlage, Bahnhofsvorplatz, Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) und Park & Ride-Anlage. Diese werden linear entlang des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes und der vorhandenen Gleisanlage entwickelt.
Um den Bahnhofsvorplatz und den ZOB vom Motorisierten Individualverkehr (MIV) frei zu halten, wird die Park & Ride-Anlage über die Friedrichstraße gesondert erschlossen. Daher werden entlang der Marburger Straße / Friedrichstraße zusätzlich Anpassungsarbeiten am nordseitigen Geh- und Radweg erforderlich.
Die im Planungsbereich vorhandenen Lagerhallen und Nebengebäude werden zugunsten der geplanten Nutzung abgerissen. Unter anderem kann dadurch ein barrierefreier Übergang zwischen Bahnsteig und ZOB gewährleistet werden. Die vorhandenen Gleise 1, 13 und 14 werden bis an die Plangebietsgrenze zurückgebaut.
Als zentrales Element wird das Bahnhofsgebäude von einem steinernen Platz umgeben, der durch Pflasterbänder gegliedert ist. Die Platzfläche nimmt Bezug zu den Gebäudekonturen und verstärkt die stadträumliche Präsenz des Kulturdenkmals Bahnhof.
Ergänzend zum Gebäude wird auch die bestehende Überdachung am Bahnsteig 2 als prägendes Element des Bahnhofsensembles erhalten und weiter genutzt. Über den Platz verlaufen die fußläufigen Wegeverbindungen, die das Umsteigen zwischen den verschiedenen Verkehrsarten ermöglichen. Der Platz wird durchgängig niveaugleich ausgebildet. Das Überfahren der Platzfläche ist ausschließlich für Linien- und Reisebusse zugelassen, die am südwestlichen Rand auf einer durch Sitzpoller begrenzten Fahrspur queren. Nach Süden wird die Platzfläche durch Sitzmauern baulich begrenzt.
Eine großzügige Treppenanlage schafft die kurze fußläufige Anbindung an die Marburger Straße. Ergänzend ermöglicht ein stufenloser Aufgang vom Rand der Platzfläche eine Verbindung zum Schieben von Fahrrädern und Kinderwagen. Im Einmündungsbereich Marburger Straße / Friedrichstraße wird eine Anpassung der Einmündungsradien vorgenommen, wodurch eine balkonartige Gehwegaufweitung entsteht, die den Zugang zum Bahnhof markiert und einen Ausblick auf den Bahnhofsvorplatz ermöglicht. Um den Schülern das sichere Queren der Friedrichstraße zu erleichtern, ist die Fahrbahnbreite im Einmündungsbereich in der Breite zu reduzieren. Zur optischen Trennung wird der Kreuzungsbereich niveaugleich gepflastert.
Östlich der zentralen Platzfläche ist vom Stadtzentrum kommend die Bahnhofsvorfahrt vorgelagert. Die Zufahrt zum Bahnhof mit kurzzeitigen Halteplätzen für den Individualverkehr (Kiss & Ride und Park & Ride) sowie funktionsgebundenen Stellplätzen für Taxi und Behindertenstellplätzen sind somit auf kurzem Weg aus dem Stadtgebiet erreichbar und ermöglichen die Anfahrt bis ans Bahnhofsgebäude und den direkten Zugang zum Bahnsteig. Über eine Wendeschleife wird der Verkehr zurück ins Stadtgebiet geführt. Eine Lagerhalle und die eingeschossigen Anbauten des Bahnhofsgebäudes werden hierfür abgerissen. Durch eine Baumreihe und Heckenpflanzung parallel zur Gleistrasse wird die Bahnhofsvorfahrt zu den Gleisanlagen und den nach Norden angrenzenden Gewerbeflächen begrenzt.
Der ZOB schließt sich westlich an die zentrale Platzfläche an und orientiert sich parallel zur Gleistrasse. Durch den Abriss des vorhandenen Güterschuppens wird die direkte Sichtbeziehung zwischen Bushaltestellen und Bahnsteig sowie eine barrierefreie Wegebeziehung gewährleistet. Auf der dem Bahnsteig zugewandten Bushaltestelle und dem Mittelbussteig sind Überdachungen vorgesehen, die mit einer filigranen, langgestreckten Stahlkonstruktion kombiniert werden. Zusammen mit den integrierten Baumstandorten wird eine durchlässige Raumkante erzeugt, die den Übergangsbereich zwischen Bushaltestellen und Bahnsteig begrenzt.
Die nach Süden angrenzende gehölzbestandene Böschung wird im Bereich des ZOB durch Gabionen abgefangen, wodurch ein baulicher Abschluss der Verkehrs- und Aufenthaltsflächen ermöglicht wird.
Die geplante Platzfläche zwischen Bus- und Hausbahnsteig gründet sich auf den bestehenden Gütergleisen (Gleis 13 und 14) sowie vorhandenem Haussteig (Gleis 1). Die Gleise werden für die Herstellung des Platzes eingekürzt, das Gleisbett rückgebaut und verfüllt. Die entstehende Grün- / Ausgleichsfläche wird mit schirmförmigen Gehölzen auf einem Rasenplateau und einer langestreckten Sitzbank ausgestattet, wodurch ein großzügiger Aufenthalts- und Wartebereich für wechselnde Nutzungsanforderungen entsteht. Heckenelemente und schmalkronige Bäume bilden den räumlichen Abschluss zu den nach Nordwesten angrenzenden Gleisanlagen. In Verlängerung der Gebäudekanten wird vor dem Bahnhofsgebäude ein überdachter Bike + Ride Stellplatz angeordnet, der kurze Wegeverbindungen zu Bus und Bahn gewährleistet.
Nach Westen schließen sich P & R-Parkplätze an, die über die Friedrichstraße erschlossen werden. Ein Teil der Stellplätze ist dabei direkt entlang der Friedrichstraße in Senkrechtaufstellung angeordnet. Eine durchgehende Baumreihe im Bereich der Böschung gliedert die Teilflächen. Zu der im Norden angrenzenden Holzverladung wird die Stellplatzanlage durch einen kombinierten Baum- und Mauerstreifen aus schmalkronigen Bäumen und Gabionenelementen begrenzt. Die Gabionenelemente haben die Funktion einer Schutzeinrichtung und sollen Fußgänger vor potenziell herabfallenden oder rollenden Holzstämmen aus dem Bereich Holzladestraße schützen.
Verkehr
Der zentrale Platzbereich rund um das Bahnhofsgebäude wird barrierefrei ausgebildet und ermöglicht eine vorrangig fußläufige Wegeverbindungen. Der Linienverkehr wird über die niveaugleich gestaltete Platzfläche zum ZOB geführt. Für den motorisierten Individualverkehr wird das Befahren der Platzfläche nicht zugelassen (Ausnahme AST).
Für den Radverkehr steht in Verlängerung des Bahnhofsgebäudes eine überdachte Bike & Ride-Anlage zur Verfügung (blau). Der Bereich ist gut einsehbar und bietet kürzeste Wege zu Bus und Bahn.
Bahnhofsvorfahrt
Nordöstlich der zentralen Platzfläche ist vom Stadtzentrum kommend die Bahnhofsvorfahrt angelegt. Die Zufahrt zur Vorfahrt findet über die Bahnhofstraße statt und ermöglicht die Anfahrt bis ans Bahnhofsgebäude und den Bahnsteig. Über eine Wendeschleife wird der Verkehr zurück ins Stadtgebiet geführt.
Der Zentrale Busbahnhof wird durch die Vorfahrt in seiner Funktion nicht beeinträchtigt oder behindert. Die Bahnhofsvorfahrt bietet Stellplätze für 4 Taxen (pink), 4 Behindertenparkplätze (brombeer), 14 Kiss & Ride Parkplätze (lila) und auf der Südseite 12 Park & Ride Parkplätze, davon 4 Elektroparkplätze (grün).
Zentraler Omnibusbahnhof
Der Zentrale Busbahnhof schließt sich westlich an die zentrale Platzfläche an und verläuft parallel zur Gleistrasse. Der Übergang zwischen ZOB und Bahnsteig erfolgt barrierefrei und bietet eine gute Sichtbeziehung zwischen Bus und Bahn.
Die Erschließung des Zentralen Busbahnhofes erfolgt über die Bahnhofstraße, die Busse wenden im Kreisverkehrsplatz und fahren über die Bahnhofstraße wieder aus. Optional könnte die Zufahrt auch über die Friedrichstraße erfolgen.
Es gibt 8 Haltestellen an drei Bussteigen, die durch eine Mittelinsel mit überdachtem Unterstand gegliedert sind.
Park & Ride-Anlage und Holzverladung
Mit der Anordnung der P & R Anlage südwestlich der Buswendeanlage und entlang der Friedrichstraße können insgesamt 77 Parkplätze ausgewiesen werden. Der direkt am Wendekreisel angeordnete Parkplatz hat eine Kapazität von 50 Stellplätzen. Des Weiteren befinden sich im Bereich entlang der Friedrichstraße zusätzlich Parkplätze (27 Stück) in Senkrechtaufstellung angeordnet. Weitere 12 Stellplätze sind im Bereich der K & R-Anlage im südlichen Bereich anzutreffen (davon 3 Ladestationen für Elektrofahrzeuge im Bereich der K&R-Anlage), sodass in der Summe für den P & R-Parkplatz 89 Stellplätze vorhanden sind. Die Zu- und Abfahrt für die P & R-Anlage erfolgt über die Friedrichstraße. Eine Nutzung des Kreisels ist nicht vorgesehen. Durch eine entsprechende Beschilderung wird die Zufahrt in den ZOB für den PKW-Verkehr untersagt.
Sollten zukünftig weitere Parkflächen benötigt werden, kann die P &R - Anlage um eine weitere Ebene erweitert werden. Hierzu erfolgt eine Überbauung der Fläche mit einer Stahlskelettkonstruktion. Die An- und Abfahrt der Fläche erfolgt über die Friedrichstraße.
Die Zu- und Abfahrt der Holzverladung erfolgt über die Friedrichstraße. Die Holztransporter haben weiterhin die Möglichkeit im Bereich der Holzverladung zu drehen. Die Frequentierung der Holzverladung ist aufgrund des untergeordneten Holzverladestandortes als marginal einzustufen. D.h. die Holzverladung erfolgt dreimal wöchentlich, siehe Stellungnahme von DB Schenker in der Anlage 0.8.6.
Wegebeziehung zum Bahnhof
Über den niveaugleichen Bahnhofsplatz verlaufen vielfältige Wegeverbindungen, die alle öffentlichen Verkehrsmittel auf kurzem Weg miteinander verbinden. Der doppelte Gehweg, der aus der Stadt über die Straße „Am Bahnhof“ kommt, verteilt sich einerseits auf den Gehweg durch die parkähnliche Mittelfläche der K & R-Anlage und nördlich und südlich um die jeweiligen Verkehrseinrichtungen herum. Hierbei stellen alle Gehwege eine notwendige und sichere fußläufige Verbindung zu den Zielen ZOB, Empfangsgebäude und Bahnsteig dar. Die P & R Parkplätze im südwestlichen Bereich sind über einen doppelten Gehweg am Kreisverkehrsplatz vorbei oder über die Friedrichstraße zu erreichen. Hierbei stellen ebenfalls beide Gehwege eine notwendige, sichere und kurze Verbindung zwischen dem P & R sowie den Zielen ZOB und Bahnsteig dar. Die Verbindung zu den Schulen sowie dem angrenzenden Wohngebiet südöstlich des Bahnhofs erfolgt über die Treppenanlage zur Marburger Straße.
Die Anlieger aus dem westlichen angrenzenden Wohngebiet sowie die Mitarbeiter der Firma Thonet GmbH werden über die beidseitig angeordneten Gehwege parallel zur P & R-Anlage zu den Verkehrseinrichtungen geleitet.
Die Verbindung zwischen Bahnhof und Marburger Straße ist sowohl über eine Treppenanlage als auch über einen stufenlosen Auf-/Abgang (Rampenanlage) möglich. Der vorhandene Geh- / Radweg entlang der Marburger Straße wurde zum Anlass genommen hier eine sichere Wegeverbindung für Radfahrer, Fußgänger sowie mobil eingeschränkter Personen zu schaffen, um das Bahnhofsgelände sicher erreichen zu können.
Änderung der Einmündung Marburger Straße / Friedrichstraße
Der Einmündungsbereich Marburger Straße / Friedrichstraße wird durch den Rückbau der Fahrbahn auf die verkehrstechnisch notwendige Fläche „entschleunigt“ und eingeengt. Durch diese Maßnahme entsteht eine Aufenthalts- und Bewegungsfläche für die Schüler vor der Treppenanlage zum Bahnhof, welche die Querung der Friedrichstraße sicherer gestaltet. Die Fahrbahn wird in der Friedrichstraße im Bereich der entstehenden Trompete gepflastert, wodurch die Aufmerksamkeit beim querenden Verkehr erhöht wird. Für die Bauphase de Bahnhofsumfeldes wird es notwendig das Gelände in zwei Bauabschnitte zu unterteilen. Hierbei ist es während der Bauphase des östlichen Bereichs notwendig den Busverkehr über die Marburger- / Friedrichstraße dem ZOB zuzuleiten und den Busreisendenverkehr über die Kreuzung im Bereich Stadtbalkon / Treppenabgang zum Bahnhof zu realisieren, sodass der Umbau des Kreuzungsbereichs ebenfalls notwendig wird.
B & R Anlage
Bestandsaufnahme
Im Rahmen der Stadtsanierung Frankenberg – Sanierungsgebiet III hat die Stadt Frankenberg die bestehende Radwegesituation überprüft und dokumentiert. Aus der Auswertung ist zu entnehmen, dass lediglich im Bereich des Ederufers ein Radweg besteht und die Radfernwege R6, R8, Lahn-Eder-Radweg Ohm – Eder-Radweg verlaufen durch das Stadtgebiet der Stadt Frankenberg führen.
Bei der vom NVV durchgeführten Fahrgastbefragung wurde festgestellt, dass nur eine geringe Anzahl von Personen (1-3) mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommt.
Zurzeit gibt es im Bereich des Bahnhofs keine festen Stellplätze für Fahrräder.
Bedarfsanalyse
Ein Ergebnis zur Untersuchung und Rahmenplanung für das Sanierungsgebiet III ist das Verkehrskonzept. In dem Verkehrskonzept ist das bestehende und zukünftige Radwegenetz dargestellt. Die Anbindung des Radwegnetzes an den Bahnhof ist vorgesehen.
Durch den Umbau des Bahnhofsvorplatzes mit entsprechender Unterstellmöglichkeit für Fahrräder sowie der Aufbau eines Radwegenetzes mit Anbindung der überregionalen Radwege an den Bahnhof wird der Bedarf für Fahrradstellplätze wachsen.
Als Bemessungsgröße zur Ermittlung des Bedarfs an B & R- Plätzen werden 765 Einsteiger in die RB 42 entsprechend der Fahrgasterhebung vom Mai 2013 zugrunde gelegt.
In fahrradaffinen Städten beim Weg zum Bahnhof können Anteile für den Radverkehr von 30% und mehr ermittelt werden. Eigene Erhebungen beispielsweise in Buxtehude kommen auf 22,5%, in Schloss Holte-Stuken¬brock waren es 29,6 % der Einsteiger, die mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommen.
Derzeit wurden durch die Fahrgasterhebung am Bahnhof 3 Fahrradfahrer ermittelt. Es wird Zunahme 4% prognostiziert. Dies entspricht insgesamt einem Bedarf von 31 Fahrabstellplätzen. Es wird festgelegt, dass die B & R Anlage Stellplätze für 32 Fahrräder haben soll.
Es sollte aber die Möglichkeit der Erweiterung gegeben sein. Bei einer Verdoppelung des Radverkehrsanteils sind 60 Fahrradabstellanlagen notwendig. Eine Erhöhung der Fahrgast¬zahlen ist hierbei noch nicht berücksichtigt.
Lage der Stellplätze
Die B & R- Anlage wird auf der südlichen Seite zwischen Bahnsteig und ZOB angeordnet.
Erreichbarkeit der B & R-Anlage
Die B & R –Anlage ist aus der Innenstadt über die Bahnhofsstraße sowie über den Rad- / Gehweg der Marburger Straße zu erreichen.
Ausstattung
Materialauswahl
Die Materialauswahl orientiert sich an den Gestaltungselementen der Stadtsanierung Frankenberg. Die Nebenanlagen und Platzflächen werden in Betonpflaster mit Natursteinvorsatz gepflastert und die Kassettierung der zentralen Platzfläche durch dreizeilige Natursteinpflasterbänder erreicht. Die Kassettierung in Form von Pflasterbändern auf dem Bahnhofsvorplatz spiegelt die kassettenförmige Deckenstruktur des historischen Empfangsgebäudes wieder. Die platzräumliche Gestaltung des Vorplatzes wird somit aus denkmalpflegerischer Sicht befürwortet. Die Überfahrt für die Busse wird ebenfalls in Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz in gebundener Weise niveaugleich zur Platzfläche hergestellt und durch die durchlaufenden Pflasterbänder in den Platz eingebunden. Die Abgrenzung zwischen den Belägen wird durch eingelassene Stahlbänder höhengleich hergestellt. Treppenstufen, Treppen- und Mauerwangen am Aufgang zur Marburger Straße werden aus Betonelementen mit Natursteinvorsatz hergestellt. Die Treppe erhält mittig einen Handlauf aus farbbeschichtetem Stahl.
Im Bereich des ZOB wird die Fahrbahn mit Kreisverkehr in Ortbetonbauweise hergestellt. Die Haltestellen werden mit Bus-Sonderbordsteinen barrierefrei ausgestattet, die Übergänge zu den Nebenflächen mit Granitborden ausgebildet. Die Buswarteplätze werden in Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz hergestellt. Zur Abfangung der Hangbereiche sowie zur Abgrenzung der Gleisanlagen und der Holzverladung werden Gabionenkörbe verwendet, die mit geschichteten Sandsteinen in Anlehnung an das Portal des Bahnhofsgebäudes gefüllt sind.
Im Bereich der Bahnhofsvorfahrt werden die Stellplatzflächen in Natursteinpflaster ausgeführt. Die Fahrbahn wird in Asphalt hergestellt und durch Granitbordsteine zu den Nebenflächen begrenzt. Für die P & R Stellplätze wird vorgesehen ein sickerfähiges Dränpflaster mit einer Einfassung aus Betonbordsteinen zu verwenden. Die Gehwege werden auch hier mit gefärbten Betonpflaster gepflastert.
Bahnhofsvorplatz
Die Ausstattung auf dem Bahnhofsvorplatz greift die Symmetrie des Bahnhofsportals mit den seitlich angeordneten Gebäudezugängen auf. Mittig vor dem Portal ist ein Wassercarrèe aus vier Schaumquellen geplant, die mit minimalem Wartungsaufwand kostengünstig zu betreiben sind. Großzügige Doppelbänke zu beiden Seiten des Wasserfeldes und kastenförmig geschnittene Bäume komplettieren das Ensemble. Ergänzend führen Mastleuchten quer über den Platz und betonen das Eingangsportal des Bahnhofsgebäudes.
Vegetation / Ausgleichsbepflanzungen
Die vorgesehene Bepflanzung dient als Ausgleichsmaßnahme und zur Auflockerung der großen versiegelten Oberflächen.
Die gehölzbestandene Böschung zur Marburger Straße/Friedrichstraße bildet den Raumabschluss für das Bahnhofsumfeld und soll weitgehend erhalten bleiben bzw. in Teilen ausgelichte / nachgepflanzt und mit einer Intensivbepflanzung im Bereich der Treppenanlage versehen werden. Die geplanten Baumreihen gliedern darüber hinaus unterschiedliche Nutzungsbereiche und begrenzen das Bahnhofsumfeld zu den Gleisanlagen. Im kombinierten Baum- und Mauerstreifen entlang der Holzverladung sollen schmalkronige Baumarten wie Säulenhainbuche oder Säuleneichen gepflanzt werden. Im Bereich der Stellplatzanlagen und der Bushaltestellen werden hochstämmige Straßenbäume wie Amberbaum, Linde oder Kastanie vorgeschlagen. Für die hainartige Bepflanzung im Aufenthaltsbereich zwischen ZOB und Bahnsteig sind mehrstämmige, schirmförmig geschnittene Gehölzarten wie Felsenbirne oder Zierkirsche vorgesehen.
Beleuchtung
Für die Straßenbeleuchtung sollen die in der Stadtsanierung vorgesehenen Mastleuchten zum Einsatz kommen. Zur Beleuchtung des Bahnhofsvorplatzes sind ergänzend hohe Lichtstelen vorgesehen, die in zwei Reihen auf das Eingangsportal zulaufen. Zusätzlich sollen die Schaumquellen mit LED Leuchten ausgestattet und die kastenförmigen Hochstämme von unten angestrahlt werden. Für den Treppenaufgang zur Marburger Straße werden die im Platzbereich verwendeten Lichtstelen als Pollerleuchten vorgesehen. Entlang des stufenlosen Aufgangs sind in den begleitenden Mauersockel eingelassene Strahler vorgesehen.
Entlang der Gehwege zu den Verkehrseinrichtungen werden ebenfalls Mastleuchten aufgestellt.
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